Entscheidungstheorie/ Organisationsökonomik
Fragen der Entscheidungstheorie (Laux/Gillenkirch/Schenk-Mathes 2018) lassen sich im Hinblick auf individuelle Entscheidungssituationen oder auch im Zusammenspiel mit mehreren Entscheidungsträgern betrachten. In der individuellen Entscheidungstheorie bietet die präskriptive Theorie Unterstützung bei der Ableitung von Handlungsempfehlungen aus Axiomensystemen rationalen Handelns (zur Erhebung von Präferenzen vgl. Köster/Schenk-Mathes 2019). Vergleicht man diese Empfehlungen mit dem tatsächlichen Entscheidungsverhalten stellt man vielfach Abweichungen fest. Im Rahmen der deskriptiven Entscheidungstheorie werden diese Abweichungen durch experimentelle Studien, Befragungen und Beobachtungen festgestellt, typische Entscheidungsmuster aufgedeckt und klassifiziert. Wird die Vermeidung dieser Biases angestrebt, sind Methoden der Entscheidungsunterstützung zu entwickeln und heranzuziehen.
Sind mehrere Entscheider beteiligt, entstehen neue Fragestellungen der Koordination und Kooperation. Die Gestaltung vertraglicher Beziehungen zwischen Unternehmen einer Wertschöpfungskette (Köster/Schenk-Mathes/Specht 2019, Köster/Schenk-Mathes 2016), aber auch die Entwicklung von Kontroll- und Anreizmechanismen innerhalb von Unternehmen (Erlei/Schenk-Mathes 2016) stellen typische Fragestellungen dar.